Die sketchometry-Unterrichtsbausteine bilden ein umfassendes Lehr- und Lernkonzept, das Lernprozesse individualisiert sowie forschend-entdeckenden Lernen fördert. Das Konzept kann modular vor allem im Geometrie- und Analysisunterricht der Sekundarstufe eingesetzt werden.
Hier geht’s zu den Beispielen … !
Ein Unterrichtsbaustein besteht aus folgenden Elementen:
Eigens aufbereitete Arbeitsblätter leiten die Lernenden dabei an. Dies geschieht in zwei Phasen, einer Konstruktions- und einer Erkundungsphase.
Zunächst enthalten die Arbeitsblätter einige Konstruktionsaufträge. Dies sind kurze Anleitungen zur Entwicklung einer eigenen Konstruktion mit sketchometry. Die Schülerinnen und Schüler werden aktiv eingebunden.
In der anschließenden Erkundungsphase fordern Arbeitsaufträge am Arbeitsblatt die Lernenden dazu auf, mit der selbst erstellten Konstruktion zu experimentieren, Vermutungen aufzustellen und diese auch schriftlich festzuhalten. Neben dem bloßen Erstellen einer Konstruktion tritt das intensive Befassen mit der mathematischen Problemstellung in den Vordergrund.
Das freie Formulieren von Vermutungen und Begründungen erfordert natürlich Übung und Erfahrung. Um die individuellen Aufzeichnungen im Rahmen der Erkundungsphase zu erleichtern, gehört zu jedem Arbeitsblatt ein Ergebnisblatt. Durch entsprechende Textvorgaben lassen sich – insbesondere in der Anfangsphase – die zu erwartenden Eintragungen übersichtlich darstellen.
Mit zunehmender Erfahrung werden die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, ihre Beobachtungen und Ergebnisse selbständiger und ohne vorgegebene Strukturierung zu dokumentieren. Ihre Ideen, Skizzen, Vermutungen und Ergebnisse notieren sie anschließend im Schulheft oder im Lerntagebuch. Dazu können auch Konstruktionen mit Zirkel und Lineal gehören. Das handschriftliche Festhalten und nochmalige Befassen mit den interaktiven Inhalten initiiert einen weiteren, vertiefenden Verarbeitungsprozess und unterstützt einen nachhaltigen Lernerfolg.
Einzelne Lernvideos greifen die Inhalte der sketchometry-Arbeitsblätter auf. Dabei setzen die Videos inhaltlich auf unterschiedliche Schwerpunkte. So wird in manchen Videos die Entstehung der Konstruktion mit sketchometry Schritt für Schritt ausführlich erläutert:
Die Schülerinnen und Schüler lernen auf diese Weise neben den mathematischen Inhalten auch die Bedienung von sketchometry kennen. Andere Videos betonen Erkundungsaufträge und beziehen dabei die Lernenden mit ein, indem sie dazu auffordern, die Konstruktion und die Erkundungen selber durchzuführen. Die Gesamtheit der Videos erlaubt ein breites Einsatzspektrum. Sie eignen sich zu Demonstrationszwecken durch die Lehrkraft im Unterricht, zur stofflichen Erarbeitung durch die Schülerinnen und Schüler sowie zur eigenständigen (häuslichen) Wiederholung.
Übungsblätter dienen als optionaler Bestandteil zur Vertiefung und Festigung des Themas und können zur Differenzierung im Unterricht herangezogen werden. Die Übungsblätter enthalten auch Aufgaben, die sowohl mit als auch ohne digitale Werkzeuge bearbeitet werden können und bilden somit die Schnittstelle zum traditionellen Unterrichtsskript.
Jeder sketchometry-Unterrichtsbaustein“ enthält ein Informationsblatt für Lehrkräfte. Dort werden Lernvoraussetzungen und Ziele des jeweiligen Baustein-Themas aufgeführt.
Anschließend werden die erforderlichen sketchometry-Gesten erläutert. In der Regel sind nur sehr wenige (drei bis vier) Werkzeuge erforderlich. Abschließend werden weiterführende thematische Anregungen und Differenzierungsmöglichkeiten gegeben.
Neben den Arbeitsblättern und Lernvideos unterstützen zusätzlich Gestenübersichten, eine umfangreiche Dokumentation sowie speziell aufbereitete Fortbildungsunterlagen Lehrkräfte bei der Planung und Durchführung des Medieneinsatzes mit sketchometry. Multiplikatoren können in Fachsitzungen und Schulungen direkt auf den umfangreichen Materialienpool zugreifen.
Arbeiten die Schülerinnen und Schüler alleine am Tablet oder Smartphone mit sketchometry, so bietet sich ein mehrstufiges Vorgehen im Unterricht an. Die folgenden drei Phasen gliedern den Lernprozess in drei Abschnitte. Teilen sich Schülerinnen und Schüler ein Tablet, können die ersten beiden Phase auch zusammengefasst werden.
Die Schülerinnen und Schüler erstellen eigenständig Konstruktionen und untersuchen diese (Konstruieren und Erkunden). Sie entwickeln erste eigene Ideen, stellen Vermutungen auf und erproben Lösungsstrategien.
Werden die Ausgangsobjekte verändert, passt sketchometry alle abhängigen Objekte automatisch an. Die Konstruktion wird zum Experiment. Der Computer zum Labor.
Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich untereinander aus. Sie zeigen sich gegenseitig ihre Entdeckungen und erläutern ihre Erkenntnisse.
Eigene Vermutungen müssen sie in Worte fassen und dem Partner verständlich darlegen. Dadurch beschäftigen sie sich vertieft mit einer Problemstellung. Offene Fragen können gemeinsam geklärt werden. Es entsteht eine gemeinsame Konstruktion.
Die Ergebnisse werden im Klassenplenum vorgestellt und diskutiert. Aus verschiedenen Schülerbeiträgen wird ein gemeinsames Resultat erarbeitet.
Die Lehrkraft übernimmt dabei die Rolle des Moderators und gibt gegebenenfalls inhaltliche Ergänzungen.